Studieren

Studieren – von lateinisch „studere“: streben oder „sich bemühen“ – bezeichnet die Teilnahme an einer Ausbildung im tertiären Bildungsbereich, zum Beispiel an einer Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie.

Zweite Lernphase vor dem Berufseintritt

Wer sich entscheidet zu studieren, durchläuft – meistens zwischen dem Schulabschluss bzw. Wehr- oder Wehrersatzdienst und dem Berufseintritt – eine in der Regel mindestens 3-jährige, intensive Lernphase, um anschließend mit akademischem Abschluss bessere Karrierechancen vorweisen zu können. Wissenschaftliches Arbeiten, ein Einblick in aktuelle Forschung, aber auch praktische Erfahrungen stehen im Vordergrund und qualifizieren die Studierenden für anspruchsvolle Tätigkeiten und Managementaufgaben in ihrem jeweiligen Studienbereich. Drei Jahre – also sechs Semester – dauert ein Bachelorstudium (Regelstudienzeit). Wer danach weiter studieren und einen Masterabschluss erreichen möchte, muss mit weiteren ein bis zwei Jahren rechnen. Auch wenn das Studium direkt nach Schulabschluss oder Wehrdienst/Wehrersatzdienst der Regelfall ist, starten auch nicht wenige Studierende ihre akademische Laufbahn erst nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung.

Spätestens seit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen kommt Studieren einer Vollzeittätigkeit mit hohem Leistungsdruck gleich. Trotzdem gibt es noch immer auch eine zweite Seite des Studentenlebens: In den meist letzten Jahren vor der Beruftätigkeit, die zugleich die ersten Jahre außerhalb des Elternhauses sind, nutzen viele junge Studierende die Studienzeit als „Probierphase“, indem sie zum Beispiel in Auslandsaufenthalten neue Erfahrungen sammeln oder durch Betriebspraktika in den Semesterferien in verschiedene Berufsfelder „hineinschnuppern“.

Wege zum Studium

Freie Studienwahl an den meisten Hochschulen bietet ein Abitur mit erstklassigem Notendurchschnitt. An einigen Hochschulen sowie in manchen Fachrichtungen, wie zum Beispiel Kunst oder Musik, müssen Studienbewerber allerdings zusätzliche fachbezogene Aufnahme-/Eignungsprüfungen durchlaufen. Reicht der Notendurchschnitt nicht für das Wunschstudienfach, können Studierende anhand von „Wartesemestern“ – Zeiträumen zwischen der Erlangung der Hochschulreife und dem Studieneintritt ohne „Parkstudienzeiten“ – häufig trotzdem einen Studienplatz erlangen. Fachlichen und institutionellen Einschränkungen unterliegen Studienbewerber mit Fachhochschulreife oder fachgebundener Hochschulreife.

Auch beruflich besonders qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung haben die Möglichkeit, zu studieren. Ein entsprechender Beschluss der Kultusministerkonferenz aus dem Frühjahr 2009 findet immer weitere Umsetzung in den Ländern, siehe dazu unsere Unterseite „Studieren ohne Abitur“.