Studenten (Student, Studentin)

Studenten und Studentinnen – häufig auch geschlechtsneutral als „Studierende“ bezeichnet – sind im engeren Sinn eingeschriebene Lernende an einer Institution des tertiären Bildungssystems wie zum Beispiel Fachhochschulen, Universitäten oder Berufsakademien. Als Abschluss ihres Studiums erlangen sie einen akademischen Grad, heute in der Regel einen Bachelor bzw. Master, oder eine sogenannte staatliche Abschlussbezeichnung wie den Bachelor (BA) an einer Berufsakademie. Im weiteren Sinn werden gelegentlich auch die Teilnehmer weiterer Bildungsmaßnahmen – zum Beispiel in Fernlehrgängen oder Einrichtungen im Zweiten Bildungsweg (Kollegs, Abendgymnasien, etc.) – Studenten genannt. Doktoranden sind keine Studierenden im engeren Sinn, werden aber häufig als Promotionsstudierende bezeichnet.

Bildung mit Tradition

Hinter dem deutschen Wort „Student“ verbirgt sich das lateinische Verb „studere“, das „streben“ oder „sich bemühen“ heißt – das Streben nach Wissen gilt seit dem Mittelalter als Motivation und Hauptbeschäftigung Studierender. Bei den Studierenden der ersten Universitäten handelte es sich in der Regel um Angehörige des Klerus sowie Söhne aus Adel und höherem Bürgertum. Die Professoren vermittelten ihren Lehrstoff buchstäblich in „Vorlesungen“, indem sie den Lehrstoff langsam zum Mitschreiben auf Latein vorlasen – Bücher waren selten und unbezahlbar.

Heute ist der Zugang zum Studium unabhängig von Herkunft und Geschlecht möglich. Allein der Bildungsbschluss oder eine entsprechende berufliche Qualifizierung zählen: Fachhochschulreife (ugs. Fachabitur) oder Abitur sind dabei die schulischen Hochschulzugangsberechtigungen. Rund 2,1 Millionen Studierende zählte das Statistische Bundesamt im Wintersemester 2009/2010 an deutschen Hochschulen.

Trotz vieler Modernisierungen stehen Studenten auch heute noch in vieler Hinsicht in alter Tradition. Nach wie vor finden viele Lehrveranstaltungen als Vorlesungen statt. Auch die Abschlussbezeichnungen Bachelor (damals Baccalaureus) und Master (Magister) stammen aus den Anfängen der universitären Bildung. Erhöht hat sich ohne Zweifel der Druck auf die Studierenden: Studienordnungen und Wirtschaft fordern einen Kraftakt, dem nicht alle Studenten gewachsen sind: Über 20 Prozent brechen ihr Studium vor dem Examen ab (Quelle: HIS 2006 Projektbericht Studienabbruch).

Studentisches Leben

Studieren kostet viel Zeit, bis zu 35 Stunden wöchentlich, und an einigen – vor allem privaten – Hochschulen auch eine ordentliche Stange Geld. Damit Studenten trotzdem über die Runden kommen, können sie oft Vergünstigungen in Anspruch nehmen. Dazu gehört die Möglichkeit, ein günstiges Zimmer in einem Studentenwohnheim zu beziehen und staatlich bezuschusste Mahlzeiten in der Mensa in Anspruch zu nehmen. Nach Vorlage eines Studentenausweises erhalten Studenten in zahlreichen Institutionen (vor allem in Kinos, im Theater, etc.) Rabatte.