Blended Learning – Hybrides Lernen

Blended Learning (auch „gemischtes Lernen“, „hybrides Lernen“ oder „integriertes Lernen“ genannt) ist die Bezeichnung für eine Lern-/Lehrgangsform, bei der die Teilnehmer teilweise selbstständig am Computer lernen (virtuelles Lernen), aber auch zu Präsenzveranstaltungen zusammenkommen. Das Blended Learning ist aus dem E-Learning entstanden, um für das Lernen wichtige soziale Aspekte abzudecken, die in klassischen E-Learning-Szenarien (zu) geringe Berücksichtigung finden.

Blended Learning: Selbstlernprojekte mit sozialem Netz

Allein zu lernen fällt vielen Menschen schwer, denn der Kontakt zu anderen Lernenden und die Betreuung durch einen Trainer tragen bei den meisten Menschen wesentlich dazu bei, ihre Motivation zu erhalten. Soziale Lernformen wie etwa Projektarbeiten, an denen eine ganze Gruppe gemeinsam arbeitet, kommen gar nicht in Frage. Andererseits hat das Alleinlernen auch Vorteile: Die Lernenden sind frei in der Wahl von Lernort und -zeit – gerade für berufsbegleitende Weiterbildungsvorhaben eine entscheidende Voraussetzung. Um die Vorteile des Alleinlernens voll auszuschöpfen, die Nachteile aber aufzufangen, bieten viele Unternehmen, Seminaranbieter und Hochschulen Blended Learning-Szenarien an.

Wie im klassischen E-Learning absolvieren die Teilnehmer einen großen Teil des Lernpensums am eigenen Computer. Über diesen Teil des Lehrplans können sie zeitlich frei verfügen. Zusätzlich finden aber mehrere Präsenzveranstaltungen – häufig als mehrstündige Wochenend-Seminare – statt. In der Regel treffen sich die Teilnehmer mindestens bei einem gemeinsamen Auftakt, ein bis zwei Präsenzveranstaltungen während des Lernvorhabens sowie einem Abschlusstreffen. Die Treffen vor Ort erfüllen einen wichtigen sozialen und didaktischen Zweck: Die Teilnehmer knüpfen Kontakt zu Menschen, die in der gleichen Position sind und mit denen sie sich austauschen können. Zum anderen gibt die Lernsituation vor Ort die Möglichkeit, Gelerntes gemeinsam zu reflektieren, an konkreten Situationen wie etwa Rollenspielen zu üben und offene Fragen zu diskutieren. Gelegentliche Treffen allein könnten jedoch auch nur teilweise die Nachteile des Alleinlernens auffangen. Daher bieten die meisten Blended Learning-Angebote auch während der Selbstlernphasen Möglichkeiten zur sozialen Interaktion an, zum Beispiel regelmäßige Online-Termine mit einem Teletutor und/oder anderen Lernenden sowie Aufgabentypen, bei denen Lernende von verschiedenen Wohnorten aus zusammenarbeiten müssen.

Technologisch anspruchsvoll

Kamen die ersten E-Learning-Angebote in den 80er Jahren noch als einfache Abfrage-Programme ohne jede Netzanbindung daher, verwenden die meisten heute so genannte Lern-Management-Systeme (LMS). Dieser spezielle Software-Typ verwaltet zentral multimediale Lernmaterialien, stellt Informationen bereit, bietet Selbstkontrollhilfen für die Lernenden und ermöglicht Diskussionen mit dem Teletutor und unter den Teilnehmern.

Quellen und Literaturhinweise: